Wie Sie mit Ihrer 404-Seite aus Besuchern Kunden machen

Eva Rouwenhorst

Von Eva Rouwenhorst am 20. Dezember 2021

Sie klicken einen Link an, aber statt auf der gewünschten Seite zu landen, erscheint eine 404-Seite mit dem Hinweis, dass die gesuchte Seite nicht (mehr) existiert. Wahrscheinlich haben wir diese ärgerliche Erfahrung alle schon einmal gemacht. Schade, denn wenn Sie als Besucher auf einer 404-Seite landen, ist das natürlich eigentlich ein Hint dafür, dass Sie am Angebot des betreffenden Onlineshops interessiert sind. Die Reise des Besuchers endet jedoch auf der 404-Seite, wenn er hier nicht einfach weiter shoppen oder sich zu einem vergleichbaren Produkt durchklicken kann. Wie sieht das bei Ihrem Onlineshop aus? In diesem Blog erläutern wir Ihnen, wie Sie die negative 404-Seiten-Erfahrung des Besuchers in eine positive Erfahrung umwandeln können. Wie vermeiden Sie, dass Ihre Kunden auf einer 404-Seite landen? Wie gestalten Sie eine gute 404-Seite? Lesen Sie gleich weiter und erfahren Sie, wie Sie mit Ihrer 404-Seite aus Besuchern Kunden machen können.

Was ist eine 404-Seite und warum möchten Sie nicht, dass das eine tote Seite ist?

Was genau ist eigentlich eine 404-Seite? Eine 404-Seite ist eine Seite, auf der steht, dass die Seite, die Sie besuchen wollten, nicht (mehr) existiert, gelöscht oder verschoben wurde. Technisch gesehen handelt es sich um einen HTTP-Errorcode, der bedeutet, dass der Server die gesuchte Seite nicht finden konnte. Die Seite existiert also auf jeden Fall nicht mehr unter der URL, die der Besucher eingegeben oder angeklickt hat.

Wie haben alle Gründe für das Einblenden einer 404-Seite für Sie aufgelistet:

  •          URL falsch geschrieben
  •          Fehler beim Kopieren und Einfügen
  •          Broken Link
  •          Verkürzter Link
  •          Content wurde verschoben
  •          Content wurde gelöscht

Wenn ein Besucher auf einer 404-Seite landet, soll das keine tote Seite sein, auf der der Besucher nicht weiter surfen kann oder in irgendeiner Weise angeleitet wird, wie er weiter vorgehen kann. Der Besucher klickt nicht umsonst einen speziellen Link an und hat deshalb eigentlich die Absicht, eine Seite in Ihrem Onlineshop zu besuchen. Vielleicht möchte er sich über ein Produkt informieren oder tatsächlich etwas kaufen. Es wäre schade, wenn er seine Suche einstellt, weil er auf einer 404-Seite gelandet ist. Wandeln Sie deshalb die negative 404-Seiten-Erfahrung des Besuchers in eine positive Erfahrung um, indem Sie den Besucher abholen und ihm einen Ausweg anbieten.

Wie vermeiden Sie, dass Ihre Kunden auf einer 404-Seite landen?

Bevor wir Ihnen Tipps geben, wie eine gute 404-Seite aussehen sollte, möchten wir zunächst darauf eingehen, wie Sie vermeiden können, dass Kunden überhaupt auf einer 404-Seite in Ihrem Onlineshop landen. Das Sprichwort „Vorbeugen ist besser als Heilen“ ist hier durchaus berechtigt.

301-Redirec

Haben Sie eine Seite in Ihrem Onlineshop definitiv gelöscht, so dass der Besucher auf einer 404-Seite landet, wenn er zu dieser URL gehen will? Dann erstellen Sie eine 301-Redirect, also eine permanente Weiterleitung. Damit wird nicht nur der Besucher weitergeleitet, auch der SEO-Wert der gelöschten Seite wird auf die neue URL übertragen. Innerhalb des Google-Algorithmus hat nämlich jede Seite (URL) einen Linkwert, der nicht verloren gehen darf. Mit einer 301-Redirect sagen Sie Google eigentlich: Das ist die definitive neue Zielseite.

Beispiel: Angenommen, Ihr Sortiment besteht aus Stühlen, Bänken, Tischen und Beistelltischen. Sie verkaufen jetzt keine Beistelltische mehr und haben die Kategorieseite „Beistelltische“ gelöscht. Ein Besucher kommt noch auf die URL dieser Seite, bekommt jedoch eine 404-Seite angezeigt, weil die Seite nicht mehr existiert. In diesem Fall möchten Sie vielleicht lieber, dass der Besucher auf der Kategorieseite „Tische“ landet, weil es die noch gibt und der Besucher vielleicht daran interessiert ist. Fügen Sie dann eine 301-Redirect von der Beistelltisch-Seite zur Tisch-Seite ein.

302-Redirect

Eine 302-Redirect ist anders als die 301-Redirect eine vorübergehende Weiterleitung. Die Erstellung einer 302-Redirect wird nicht empfohlen, es sei denn, Sie haben den Content einer Seite bewusst nur vorübergehend verschoben und greifen ihn später wieder auf. Bei einer 302-Redirect wird der Linkwert nämlich nicht auf die neue URL übernommen, so dass Sie einen Teil Ihres Linkwertes verlieren können.

Tipps zur Gestaltung einer guten 404-Seite

Achten Sie darauf, dass Ihre 404-Seite folgende Elemente enthält:

Einen Link auf die wichtigsten Produktseiten oder Kategorieseiten in Ihrem Onlineshop (dem Besucher eine Alternative anbieten).

Erstellen Sie eine Liste der wichtigsten oder meistbesuchten Seiten in Ihrem Onlineshop, zum Beispiel Produktseiten, Kategorieseiten, relevante Artikel und beliebte Blog-Beiträge. Wenn Sie dem Besucher die Möglichkeit bieten, sich von der 404-Seite direkt auf eine dieser Seiten durchzuklicken, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er das, was er sucht, doch noch findet. Legen Sie diese Seiten anhand Ihrer Daten fest. Prüfen Sie, welche Artikel am häufigsten verkauft werden, oder werten Sie in Google Analytics aus, welche Seiten die meisten Besucher haben.

Erläuterung, warum der Besucher die 404-Seite angezeigt bekommt (Was ist schiefgegangen?)

Oft sieht man auf 404-Seiten technische Ausführungen dazu, warum man jetzt eine 404-Fehlermeldung angezeigt bekommt. Versuchen Sie, in einfachen Worten zu sagen, dass der Besucher auf eine Seite gegangen ist, die nicht mehr existiert, und erklären Sie ihm, wie er das Gesuchte dennoch finden kann. Dabei können Sie ruhig humorvoll sein.

Bilder oder GIFs

Verwenden Sie Piktogramme, Fotos oder GIFs auf Ihrer 404-Seite, die einen Wiedererkennungswert für Ihre Marke haben oder einfach witzig sind. Die Message kommt dann besser rüber und der Besucher versteht leichter, was passiert.

Tipp: Sie finden, Ihre Besucher haben sich eine Entschädigung verdient, wenn sie auf einer 404-Seite in Ihrem Onlineshop gelandet sind? Dann bieten Sie doch eine Aktion auf der Seite an, zum Beispiel: „Wie ärgerlich, dass Sie auf dieser Seite gelandet sind. Shoppen Sie mit der Schaltfläche unten in unserem Onlineshop und erhalten Sie 10 % Rabatt auf Ihre Einkäufe mit dem Rabattcode UPS404.“

404-Seite mit der Software von CCV Shop bearbeiten

Mit der Software von CCV Shop können Sie eine eigene 404-Seite erstellen. Das ist super! Sie möchten diese Möglichkeit nutzen? Gehen Sie in Ihrem Onlineshop in das Wartungstool unter Start > Mein Onlineshop > Einstellungen > Allgemein > SEO > Eigene 404-Seite und erstellen Sie die Seite.

Anschließend können Sie ein Seitenmodul auswählen, das als 404-Seite angezeigt werden soll. Das kann theoretisch jedes beliebige Seitenmodul in Ihrem Onlineshop sein, eine Kontaktseite, eine Blog-Seite oder beispielsweise eine spezielle Produktseite. In der Praxis empfiehlt es sich jedoch, ein neues Seitenmodul zu erstellen, das Sie mit den Tipps, die Sie gerade gelesen haben, speziell als 404-Seite einrichten.

Tipp: Sie verwenden ein Seitenmodul als 404-Seite? Dann empfehlen wir Ihnen, die 404-Seite nicht in das Menü und die Sitemap Ihres Onlineshops aufzunehmen, so dass sie der Besucher nicht absichtlich anklicken kann und die Seite in Google nicht indexiert wird.